Der zweite September des Jahre 1475 und die darauf folgenden Tage waren und sind für die Stadt Neuss von besonderer Bedeutung.
Als Dank für den heldenhaften Kampf der Neusser bei der siegreich überstandenen elfmonatigen Belagerung durch „Karl den Kühnen“ verlieh Kaiser Friedrich der Stadt ein eigenes Wappen. Es ist bis auf den heutigen Tag zumindest zu einem Teil gültig und besteht – wie es in der alten Urkunde heisst – aus einem schwarzen Schild, darauf ein goldener Adler mit zwei Häuptern, ausgebreiteten Flügeln, ausgestreckten Zungen und oben eine goldene kaiserliche Krone.
In einer weiteren Urkunde erlaubte Friedrich der Stadt Neuss, goldene und silberne Münzen zu schlagen. Das waren Rheinische Gulden, Stöße, Weißpfennige. Dazu allerlei kleinere Münzen bis zum halben Mörchen. Vergrösserte Abbildungen einiger Münzen sind im Boden des Fussgängerbereich „An der Münze“ zu sehen. Die Heimatfreunde haben sie dort verlegt. Leider ging das Münzrecht im truchsessischen Krieg – 110 Jahre später – wieder verloren. Als Sammelobjekte sind die alten Münzen immer noch sehr begehrt.