In Deutschland wütete der dreissigjährige Krieg. Ganze Landschaften waren verwüstet, unzählige Bürger ermordet und noch war der Friede nicht in Sicht. Bis zu einer Einigung der erschöpften Kriegsparteien dauerte es noch bis zum Jahr 1648.
Der Niederrhein und Neuss waren allerdings von den Feldzügen ziemlich unbehelligt geblieben. Die Stadt litt unter mehrfach wechselnden Besatzungen und durchziehenden Truppen. Das änderte sich m Januar 1642. Kaiserliche Truppen unterlagen nördlich von Neuss einem hessischen und französisch-weimarischen Heer. 2500 Mann kamen zu Tode, 4000 wurden gefangen genommen. Die Stadt hatte zwar ein kleine Truppe aufgestellt, sah sich jedoch einer erdrückenden Übermacht gegenüber, gegen die eine Verteidigung aussichtslos war. Sie kapitulierte – zunächst ehrenvoll, dann aber unter grossen Lasten durch die nunmehr grosse hessische Besatzung. Sie zog am 27. Januar 1642 in die Stadt ein und verliess sie erst wieder nach 9 Jahren am 2. Juli 1651, nachdem sie die Stadt und ihre Umgebung bedrängt und beraubt hatte.