Am Samstag den 07.01.2017 wurde als letzte Fahrt im Programm 2016/17 der Heimatfreunde Neuss die jährliche Krippenfahrt nach Köln durchgeführt. Zusammen mit dem Organisator und Begleiter Herrn Fritz Heck starteten um 13.00 Uhr insgesamt 45 Heimatfreundinnen/-freunde und Gäste bei bester Stimmung in Richtung Domstadt. Dort angekommen, nahmen wir den bewährten uns beliebten Stadt- und Krippenführer, Herrn Günter Leitner an Bord des Busses, der dann mit uns Kurs auf folgende Krippen nahm.

St. Maria in Lyskirchen, Köln Altstadt-Süd

Milieukrippe

In diesem Jahr hat der Krippenbauer Herr Marx, die Krippe auf einem original Flüchtlingsboot aus dem Mittelmeer aufgebaut und erinnert so an die Menschwerdung Gottes. Neben den einzelnen Originalen aus dem Kölschen Milieu, sind auch eine Schar der Flüchtlinges – Personen zu sehen. Es ist eine sehr eindrucksvolle Krippendarstellung, die zu einem großen Thema in der heutigen Zeit Stellung bezieht.

St. Matthias in Köln – Bayenthal

Krippe in weitläufiger Landschaft

Diese besteht aus geschnitzten Gliederfiguren, die ältesten von 1926 aus Oberammergau, neuere von der Firma Slabbninck. Zum Fest der Erscheinung des Herrn im Vordergrund die anbetenden Drei Könige mit Gefolge vor Maria, die auf dem Thron sitzend das Kind auf ihrem Schoß der Welt zeigt.

Reformationskirche in Köln-Marienburg

Krippe in Südtiroler Landschaft mit besonderer Ausstrahlung und Naturgetreue

Diejenigen, die die Region kennen, erinnert diese an die Bergregion um den Lang- und Plattkofel am Rande der Seiseralm. Die Krippe ist originalgetreu aus Naturmaterialien erstellt worden. So sammelte man altes, kerniges Lärchenholz von eingestürzten Heuschobern und trug neun ausgesuchte Felssteine in Rucksäcken kilometerweit ins Tal, um diese Materialien in der Krippe zu verbauen. Die einzelnen Krippenfiguren wurden zum Teil durch Oberammergauer Holzbildhauer gefertigt. Diese Krippe ist zwar kleinteilig, hat aber soviel Charme, daß man sie einfach gesehen haben muß.

Dies ist die erste Krippe einer Evg. Kirchengemeinde, die wir auf allen bisherigen Krippenfahrten besucht haben.

St. Joseph in Köln-Braunsfeld

Handgeschnitzte Krippe der Fa. Anri von Ulrich Bernardi, bekannter Künstler aus dem Grödnertal

Die Krippe ist als Milieukrippe konzipiert. Sie steht nicht etwa in Betlehem, nein als Kulisse dient ein weihnachtliches Panorama des Braunsfelder Pauliplatzes. Der schöne Brunnen auf diesem Platz steht detailgetreu nachgebaut und voll funktionstüchtig mitten in der Krippe. Eine weitere Besonderheit:

Da Kardinal Frings von 1924 bis 1937 Pastor in Braunsfeld war und er gesagt hat, daß seine schönste Zeit in dieser Gemeinde gewesen sei, wurde die Fa. Anri aus dem Grödnertal beauftragt, ihn ebenfalls zu modellieren. Und seit dem Jahr 2016 hat Kardinal Frings nun zum ersten Mal einen Ehrenplatz in dieser Krippe. Es ist ein wunderschöner Bezug zu unserer Heimatstadt Neuss.

Da wir nun fast am Ende dieser Krippenfahrt waren verabschiedete sich Herr Heck von Herrn Leitner und bedankte sich für die jahrelange tolle und humorvolle Zusammenarbeit, aus der zwischen den Beiden ein freundschaftliches Miteinander geworden ist. Herr Heck gab danach den anwesenden Mitfahrerinnen/-Fahrer und Gästen bekannt, daß er ab dem Ende dieser Tour nicht mehr als Organisator/Begleiter für weitere Fahrten zur Verfügung stehe, wie er dies auch bereits am 25.04..2016 dem Vorstand der Heimatfreunde Neuss erklärt habe.

Wir konnten natürlich St. Joseph in Köln-Braunsfeld nicht verlassen, ohne zu Gedenken an Frau Doris Kies, der langjährigen Organisatorin der Fahrten nach Köln, und zu Ehren von Josef Kardinal Frings in dieser Kirche das Quirinuslied zu singen.

Von Herrn Leitner erhielten wir vor Ort zu der jeweiligen Krippe viele Informationen und Geschichten auch in Bezug auf die entsprechenden Künstler sowie Krippenbauer. Die Zeit die wir im Bus auf der Fahrt zu und von den einzelnen Krippen verbrachten, verging wie im Fluge, da Herr Leitner in seiner ureigenen Art uns mit Informationen über die jeweiligen Stadtteile unterhielt sowie uns zusätzlich mit „kölschen Liedern / Gedichten“ und Anekdoten bei bester Laune hielt.

Zum Abschluß der Fahrt kehrten wir in das bekannte Kölner Brauhaus „Malz-Mühle“ ein um uns für die Rückfahrt nach Neuss zu stärken. In der Quirinusstadt trafen wir dann gegen 19.45 Uh wieder ein.

Text: F. Heck, Fotos: R. Ross