In Neuss geben die ersten 70 Gaslaternen Licht. Die Stadt hatte zuvor mit den Kerzenherstellern Peter und Ludwig Sels einen Vertrag über die Beleuchtung der Strassen und Plätze in Neuss abgeschlossen. Sie errichteten vor dem Rheintor eine „Gas-Erleuchtungsanstalt“ Zuvor erfolgte die Beleuchtung noch mit Öllampen, die jeden Abend von dem „Latäremann“ angezündet wurden – wenn nicht gerade Vollmond war. Und die Kinder sangen: „Latäreman, Latäremann, wuppdech jeht dat Lämpke an.
Autor: Frank Westphal (Seite 28 von 193)
Das Quirinusmünster brennt lichterloh. An beiden Türmen entstand großer Schaden. Ursprünglich hatte der Turm zum Osten hin ein Faltdach. Nun erhielt der Vierungsturm eine barocke Kuppel mit Kupfer bedeckt und das Standbild des heiligen Quirinus. Der Stadtpatron schaut nach Westen auf die Stadt und dreht Düsseldorf den Rücken zu. Der Turm zum Westen mit der Hauptfassade hatte einen schlanken Spitzhelm. Er wurde durch ein Pyramidendach ersetzt. Überlegungen, den Spitzhelm wieder herzustellen, konnten sich nicht durchsetzen.
Ein freudiges Ereignis: Joseph Frings, später Kardinal und Erzbischof von Köln, Ehrenbürger von Neuss, wurde im elterlichen Haus auf dem Markt geboren. Im vatikanischen Konzil schrieb er Kirchengeschichte. Er gründete die Werke Misereor und Adveniat, wandte sich Japan und insbesondere Tokio zu und zeigte nach dem Krieg in seiner Sylvesterpredigt 1946 Herz für die Menschen in größter Not. Seitdem heißt das „fringsen“.
Die Vereinigung der Heimatfreunde Neuss trauern mit seiner Familie und seinen vielen Freunden um Heinz Gilges, der am Morgen des 24.1.2023 friedlich entschlafen ist.
Von schwerer Krankheit betroffen hat er bis zuletzt an seine Vaterstadt und an alles, was ihm daran lieb und teuer war, gedacht. Mit und für die Heimatfreunde war er vielfach tätig. Insbesondere in der Sorge um die Erhaltung unserer heimatlichen Sprache, in der immer wieder dichtend schrieb und die er unnachahmlich in zahlreichen Veranstaltungen, so zum Advent, zu Schützenfest und „Nüsser Tön em Romaneum vortrug. Wer mit ihm zusammentraf, verspürte seine Liebe zur Heimat und zugleich sein grosses Verständnis für die „kleinen Dinge des Lebens“, die er mit köstlichem Humor und zugleich mit treffenden Hintersinn heiter beschrieb. Vielfach begabt hinterlässt er neben der heimatlichen Literatur sondern beachtliche malerische Arbeiten und gestaltete Bauwerke. Heinz Gilges war ein ganz besonderer Heimatfreund und er war uns Freund im besten Sinne.
Unser Heimatfreund Heinz Gilges möge in Frieden ruhen. Wir werden auch weiter an ihn denken.