Kategorie: Aus dem Verein (Seite 56 von 175)

Die Heimatfreunde erinnern

Der erste Montag nach „Christi Kreuz Erhöhungsfeier“ am 14. September war im Mittelalter ein bedeutsamer Tag für unsere Stadt.
Nach einem Hochamt im Quirinus-Münster waren alle Neusser Bürger aufgerufen, sich auf dem Freithof zu versammeln. Dort wurden ihnen alljährlich die drei Achten vorgetragen.
Achten bedeutet, was zu beachten ist. Das waren die Rechte der Stadt gegenüber dem Landesherren, dem Kurfürsten von Köln, die Grenzen der Stadt und die Rechte der Bürger, das allgemein Gut der Stadt zu nutzen.
Dann machten sich Bürgermeister und Gefolge auf, die Bauwerke der Stadt, insbesondere die Wälle, Tore und Türme und die Brunnen zu besichtigen.
Tags darauf inspizierte das Gefolge die Grenzen der Stadt und vergewisserte sich, dass alle Grenzsteine unverändert waren. Der Tag klang in einem „ordentlichen Mahl“, das der Vertreter des Landesherren, der Schultheiß“ zu geben hatte, aus.
Es soll dann recht „feucht“ zugegangen sein.

Die Heimatfreunde erinnern

Am 13. September 1808 war Napoleon in Neuss. Die Franzosen hatten ihn durch einen „Senat Consult“ im Mai des gleichen Jahres zum Kaiser erhoben. Nun besuchte Napoleon Bonaparte die nördlichen Departements seines neuen Reiches. Von Norden kommend wurde er in Neuss erwartet. In aller Eile – in nur wenigen Tagen – liess der damalige Bürgermeister Jordans den sich vielfach krümmenden Weg zur Neusser Furth begradigen und – wie es in Quellen heisst „vorzüglich anlegen“. So entstanden Krefelderstrasse und die Furtherstrasse, die dann einige Jahre später ausgebaut wurden.

Die Heimatfreunde erinnern

Der zweite September des Jahre 1475 und die darauf folgenden Tage waren und sind für die Stadt Neuss von besonderer Bedeutung.
Als Dank für den heldenhaften Kampf der Neusser bei der siegreich überstandenen elfmonatigen Belagerung durch „Karl den Kühnen“ verlieh Kaiser Friedrich der Stadt ein eigenes Wappen. Es ist bis auf den heutigen Tag zumindest zu einem Teil gültig und besteht – wie es in der alten Urkunde heisst – aus einem schwarzen Schild, darauf ein goldener Adler mit zwei Häuptern, ausgebreiteten Flügeln, ausgestreckten Zungen und oben eine goldene kaiserliche Krone.
In einer weiteren Urkunde erlaubte Friedrich der Stadt Neuss, goldene und silberne Münzen zu schlagen. Das waren Rheinische Gulden, Stöße, Weißpfennige. Dazu allerlei kleinere Münzen bis zum halben Mörchen. Vergrösserte Abbildungen einiger Münzen sind im Boden des Fussgängerbereich „An der Münze“ zu sehen. Die Heimatfreunde haben sie dort verlegt. Leider ging das Münzrecht im truchsessischen Krieg – 110 Jahre später – wieder verloren. Als Sammelobjekte sind die alten Münzen immer noch sehr begehrt.
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