Über dreißig Orgel- und Musikinteressierte trafen sich auf Initiative der Neusser Heimatfreunde und der Anregung von Dr. Heinz-Günther Hüsch im Quirinusmünster zur Besichtigung und musikalischen Demonstration der großen Kirchenorgel. Begleitet wurde die Besuchergruppe durch Klaus Karl Kaster und Dorothee Klewitz.

Vor Ort begrüßte sie der Organist und Chorleiter an St. Quirin, Joachim Neugart. Er erläuterte in anschaulicher Darstellung Geschichte, Volumen, Bedeutung und technische Entwicklung der Quirinusorgel von der ersten Erstellung 1907 durch die Orgelbaufirma Seifert aus Kevelaer, die bis heute handwerklich, meisterlich und technisch optimal dieses Instrument begleitet hat. Diese Orgel, die zwei Weltkriege mit vielen Schäden überstand, präsentierte Neugart anschließend musikalisch und einprägsam in der gesamten Palette des musikalischen Umfangs und seiner Klangfülle mit 86 klingenden Register und über sechstausend Pfeifen.

Seine akustische Empfehlung, den Orgelklang an verschiedenen Stellen im Kirchenschiff zu erleben und zu genießen, nahmen die
 Besucher gerne an. So dokumentierte er das Potential des Instruments an drei herausragenden Beispielen der Orgelliteratur:

  • Apparition de I`Eglise eternelle von Oliver Messiaen (1908-1992)
  • Allegro moderato aus der 5. Sinfonie von Charles Marie Widor (1844-1937), sowie das
  • Finale der 1. Orgelsymphonie von Alexandre Guilmant (1837-1911).

Die Besucher gingen während des Spiels mit innerer Sammlung durch das Gotteshaus und erlebten überraschende, akustische Eindrücke der großen Orgel von St. Quirin. Für diesen musikalischen Abend der besonderen Art bedankten sich die Zuhörer und Besucher bei Joachim Neugart mit herzlichem Beifall.