Zu Weihnachten 1783 hatte eine grimmige Kälte eingesetzt. Zuvor war der Rhein in den ungewöhnlich trockenen Sommermonaten klein geworden. Nun aber fror er so stark zu, dass er mit schweren Karren überquert werden konnte. In der Nacht vom 25. zum 26 Februar schwoll die Erft bei gelindem Wetter und starker Schneeschmelze so sehr an, das alle Mühlen und die um die Stadt liegenden Gärten überschwemmt wurden. An Strassen und Brücken entstanden grosse Schäden. Auch die Eisdecke des Rhein war stark angestiegen. Am 28. Februar des Jahres 1784 brach sie auf. Nun ergossen sich das angestaute Wasser des Rhein und das gebrochene Eis in das Hammfeld bis zum Obertor. Innerhalb von zwei Tagen hatte das Wasser eine Höhe erreicht, die nie zuvor beobachten worden war. Teile der zum Rhein hin gelegenen Stadt standen unter Wasser. Viele Dämme waren durchbrochen worden. Wassermassen und Eis ergossen sich auf Felder und in die Stadt. Man sah erschrocken, wie Menschen und Vieh verunglückten, wie Dächer, zerbrochene Schiffe, Bäume und allerhand Hausrat vorbei schwammen. Und wie Neuss erging es vielen Orten am Niederrhein.
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Die nächste Sendung der Heimatfreunde im Bürgerfunk geht in das Jahr 1586 zurück. Neuss erlebt sein grösstes Unglück. Es dauert fast 100 Jahre, ehe sich die Stadt davon wieder erholte. Verbündete des abgesetzten Kölner Bischofs Rupprecht hatten Neuss ein Jahr zuvor in einem Handstreich besetzt. Die Stadt war unachtsam gewesen und hatte sich nicht verteidigt. Nun stand im Juli des Jahres 1586 der spanische Herzog Farnese, der zu Hilfe gerufen war, mit grosser Streitmacht vor der Stadt, um sie von ihrer feindlichen Besatzung zu befreien. Am 25. Juli, dem Festtag des Apostels Jakobus, begann der Sturm auf die Stadt. Was der wirkliche Grund war, ist nie aufgedeckt worden. Jedenfalls brach ein fürchterliche Feuer aus und zerstörte fast alle Gebäude in der Stadt. Die zuchtlosen spanischen Landsknechte wüteten tagelang, raubten, erpressten, plünderten und mordeten und machten alle Feinde nieder. Was Befreiung werden sollte, wurde zur grössten Katastrophe in der Geschichte von Neuss.
Radio News 89,4 strahlt die Sendung der Heimatfreunde aus dem Medienzentrum des Rhein-Kreises-Neuss am 22. Februar 2022 ab 20 Uhr aus. Später ist die Sendung auch über NRWision -Mediathek -Heimatfreunde Neuss – über das Internet zu hören.
Das neue Veranstaltungsprogramm der Heimatfreunde, liegt für das Jahr 2022 druckfrisch in der Geschäftsstelle der Heimatfreunde bereit. In der guten Hoffnung, dass sich das gesellschaftliche Leben wieder in Richtung „Normalität“ bewegen wird, haben wir viele interessante Veranstaltungen für das Vereinsleben und Gäste zusammengestellt.
Ihren Besuch in der Geschäftsstelle kündigen Sie bitte unter den bekannten Kontaktdaten kurz an, damit wir Sie „corona konform“ begrüßen können.
Wir freuen uns auf Sie.