Was bedeutet Tagebau in Zeiten des Energiewechsels, mit dieser und weiteren Fragen machten sich 48 Heimatfreunde mit dem Bus auf den Weg zum Braunkohlerevier Garzweiler II.

Unsere Tour begann am 05.07.2016 um 13 Uhr in Neuss. Führte uns zuerst ins Infozentrum des Tagebaus nach Frimmersdorf und begann mit einem Informationsvortrag unseres Revierführers. Im Tagebau Garzweiler liegen derzeit noch Vorräte in Höhe von 1,2 Milliarden Tonnen Kohle. Die gesamte Logistik des Abbaus wurde vorgestellt, aber auch die Eingriffe in Natur- und Lebensbereiche der Menschen, die in diesem Gebiet umgesiedelt wurden, oder noch werden.

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Dann ging es mit unserem Bus ins Revier. Über zwei Stunden fuhren wir durch das gesamte Braunkohlerevier. Ging unsere Fahrt vorbei an imposanten Förderanlagen und riesigen Schaufelbaggern. Unser Revierführer, seit vielen Jahren selbst Mitarbeiter von Rheinbraun, brachte uns Förderung und Ablauf der Förderprozesse bis zum Kraftwerk anschaulich und mit Engagement nahe.

Das Garzweiler II nicht nur eine Grube zum Abbau von Kohle ist, erlebten wir anschaulich vor Ort. Wir sahen nicht nur ein Wanderfalkenpärchen, das auf einem der Riesenbaggern derzeit brütet, sondern begegneten darüber hinaus auch einer Rehmutter mit ihren Kitz, die im Kohlerevier ein Zuhause gefunden hatte.

Im Anschluss an die Fahrt durch das Revier, besuchten wir die Rekultivierungsgebiete im Bereich des Kasterer See, der Königshovener Mulde und der Vollrather Höhe. Der gesamte Bereich, noch bis in die siebziger Jahren Abbaugebiet, wird heute Land- und Forstwirtschaftlich genutzt. Gerade hier, unbelastet von Autoverkehr und Bauverdichtung, haben sich inzwischen eine Anzahl seltener Tierarten wieder angesiedelt.

Gegen 17.30 ging ein wirklich informativer und eindrucksvoller Ausflug zu Ende.
Herbert Haas