Die Heimatfreunde Neuss erinnern an den 6. Juni des Jahres 1475. Neuss war im zwölften Monat von dem Heer des Herzogs von Burgund, Karl der Kühne, belagert. Die Not in der Stadt war unendlich gross geworden. Das Pulver war verschossen, die Lebensmittelvorräte waren aufgebraucht, die Verteidiger der Stadt erschöpft, viele bereits tot oder verwundet, zahlreiche Gebäude und auch Teile der Stadtbefestigung lagen in Trümmern. Schon lange zuvor hatten die Bürgermeister der Stadt und Hermann von Hessen, der Kommandant in der Stadt, Kaiser Friedrich III. um Hilfe gebeten. Es dauerte Monate, das Reichsheer aufzubieten. Dann brauchte es lange Zeit, um in Richtung Neuss vorzurücken. Endlich: am 6. Juni des Jahres 1475 hatte das Reichsheer von Köln aus kommend die Erft erreicht und bei Grimlinghausen überschritten und sein grosses Lager aufgeschlagen. Neuss fasste neue Hoffnung. Schliesslich musste Karl der Kühne – auch der Schreckliche genannt – die Belagerung der Stadt aufgeben und mit seinem Heer wieder abziehen. Neuss war wieder frei!